2017

20.12.2017 01:00 von Harald Buwert

Das finnische Experiment mit einem „Bedingungslosen Grundeinkommen“, das keins ist

Im Film gesteht eine Regierungssprecherin ein, dass es sich um kein „Bedingungsloses Grundeinkommen“ handelt.
Der Ankündigungstext:
Im Januar 2017 ging es los – zwei Jahre lang zahlt der finnische Staat 2000 ausgewählten arbeitslosen Bürgern 560 Euro im Monat aus. Zum ersten Mal ein offizielles, bedingungsloses Grundeinkommen. Wie verändert es das Leben seiner Empfänger? Befördert ein bedingungsloses Grundeinkommen vollendetes Nichtstun – wie Kritiker meinen –, oder verursacht es nicht vielmehr die Freisetzung ungeahnter kreativer Kräfte, die letztlich die gesamte Volkswirtschaft stärken?Das finnische Projekt erregt europaweit große Aufmerksamkeit. Zwar hat sich die Schweiz im Juni 2016 zunächst gegen die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens entschieden, aber in den Niederlanden, Schweden und in Deutschland gibt es eine große Zahl an Verfechtern des Modells und bereits ein paar kleinere Projekte. Finnland traut sich nun als erstes Land in Europa, die Auswirkungen des Grundeinkommens auf seine Bürger zu testen. „Re:“ verfolgt das Experiment in Finnland über ein ganzes Jahr und begleitet zwei Empfänger des bedingungslosen Grundeinkommens. Juha Järvinen, 38 Jahre alt und sechsfacher Familienvater, erhofft sich mehr Freiheit durch die zusätzliche steuerfreie Einnahme. Er will sich als Filmemacher selbstständig machen. Rosa Kultalahti-Singh, 26 Jahre alt und zweifache Mutter, ist sich unsicher, ob sich in ihrem Leben überhaupt etwas ändern wird. 560 Euro sind nicht viel – schon gar nicht in Finnland. Was will die finnische Regierung mit der Auszahlung eines Grundeinkommens wirklich erreichen? „Re:“ über das bisher einmalige finnische Experiment und die Frage, ob es ein Modell der Zukunft sein kann.
ARTE-Film, 31 Min., verfügbar vom 19. Dezember 2017 bis zum 18. Januar 2018
Land: Deutschland, Jahr: 2017, Herkunft: ZDF
Hier zu sehen: https://www.arte.tv/de/videos/073399-012-A/re-grundeinkommen-bedingungslos/

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27.11.2017 01:00 von Harald Buwert

Für eine Ökonomie des Gemeinsamen

Ronald Blaschke (Diplom-Philosoph, Diplom-Pädagoge, Mitgründer des Netzwerks Grundeinkommen, Mitgründer der Bundesarbeitsgemeinschaft Grundeinkommen in und bei der Partei DIE LINKE, Mitgründer des Netzwerks Unconditional Basic Income Europe UBIE) veröffentlichte in den „Bättern für deutsche und internationale Politik“ 11/17 einen zusammenfassenden Artikel über die Vielfalt der Grundeinkommens-Konzepte, ihre Unterschiede und über Paradiesvorstellungen: „Utopie mit Sprengkraft. Das bedingungslose Grundeinkommen im digitalen Kapitalismus“. Er plädiert für eine Ökonomie des Gemeinsamen. Über „emanzipatorische Grundeinkommensmodelle“ schreibt er: „... emanzipatorische Grundeinkommensmodelle sind in eine transformatorische politische Perspektive eingebunden: Alle gesellschaftlichen Bereiche wie Wirtschaft, Finanzen, Politik, Bildung, Kultur, Sozialsysteme, öffentliche Infrastruktur und Dienstleistungen sollen radikal demokratisiert und – wo möglich – allen zugänglich gemacht werden. Sozialversicherungssysteme sollen zu universellen Bürgerversicherungen entwickelt, solidarische ökonomische Kooperationen und Selbstorganisationen gefördert und die Produktions-, Konsumtions- und Lebensweise ökologisch nachhaltig gestaltet werden. Gefordert werden zugleich eine tarifpolitische und gesetzliche Arbeitszeitverkürzung, ein Mindestlohn und der Ausbau öffentlicher Infrastruktur und Dienstleistungen. Das Grundeinkommen soll letztlich europa- und weltweit eingeführt werden und wird als ein globales soziales Recht bzw. Menschenrecht verstanden. Auch genderpolitische Fragen nimmt dieses Gesamtkonzept in den Blick: Dazu gehören etwa Forderungen nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit, nach der Aufwertung „frauentypischer“ Berufe, einer geschlechtergerechten Umverteilung von Erwerbs-, Haus- und Sorgearbeit sowie nach gleichberechtigten Zugängen zu Bildung, Erwerbsarbeit und bürgerschaftlichem Engagement.“
Sein Artikel ist hier zu lesen: https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2017/november/utopie-mit-sprengkraft

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24.11.2017 01:00 von Harald Buwert

Umfrage: Mehrheit der Deutschen ist für ein bedingungsloses Grundeinkommen

„Eine aktuelle repräsentative Studie zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen einer Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens positiv gegenübersteht. Allerdings gibt es gegenüber der Einführung auch Bedenken. Bei einem Grundeinkommen von 1.000 Euro im Monat würde fast jeder zehnte Beschäftigte nicht mehr arbeiten gehen.“ (Aktuelle repräsentative Studie von Splendid Research unter 1024 Deutschen zwischen 18 und 69 Jahren:  www.splendid-research.com/ueber-uns/presse/item/studie-mehrheit-bedingungsloses-grundeinkommen.html)
Wenn die Vorteile überwiegen, sind 64 Prozent dafür, überwiegen die Nachteile sind es immer noch 46 Prozent. Berücksichtigen müsste man aber auch die, die sagen, sie sehen das Grundeinkommen teils sinnvoll und teils nicht. Das sind immerhin auch mehr als 25 Prozent, so dass die entschiedenen Gegner eine klare Minderheit bilden, selbst dann, wenn ihnen der Mindestlohn mit eher negativen Folgen vorgestellt wurden. Auch dann lehnen ihn nur 25 Prozent ab ...
Wenn 67 Prozent mit dem Konzept des bedingungslosen Grundeinkommens vertraut sind, könnte man vermuten, dass die meisten, die es kennen, auch dafür sind. Im Hintergrund dürfte stehen, dass es viele auch als ein Mittel betrachten, die Kluft zwischen Arm und Reich ein wenig zu schmälern. 86 Prozent finden nämlich, dass sie immer größer wird, nur 3 Prozent sagen "eher nicht". Ähnlich viele stimmen den Aussagen zu, dass die Kinderarmut in den letzten Jahren "stark zugenommen" und die Altersarmut "drastisch gestiegen" sei ...
Durchschnittlich schlagen die Befragten eine Höhe von 1137 Euro monatlich vor ... (Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Umfrage-Mehrheit-der-Deutschen-ist-fuer-ein-bedingungsloses-Grundeinkommen-3899702.html?seite=all)

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22.10.2017 01:00 von Harald Buwert

Frauke Petry hat ein Herz fürs Grundeinkommen

Frauke Petry hat ein Herz fürs Grundeinkommen: Aber „nicht auskömmlich“. Sie outet sich als deutsches Macron- und Kurz-Double zur Durchsetzung neoliberaler Machenschaften: Im Gespräch mit n-tv.de erklärt die Ex-Parteichefin, wo die AfD zu radikal ist, wie sie sich abgrenzen will und warum sie für ein Grundeinkommen steht. - Das Interview mit ntv: http://www.n-tv.de/politik/Wir-wollen-keine-AfD-Abspaltung-werden-article20093948.html

 

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28.08.2017 01:00 von Harald Buwert

Erich Fromm: Rettet das Grundeinkommen die Welt?

Erich Fromm: Rettet das Grundeinkommen die Welt? Psychologische Aspekte eines garantierten Einkommens für alle. Dieser Beitrag befasst sich ausschließlich mit den psychologischen Aspekten eines garantierten Einkommens, mit dessen Wert, seinen Risiken und mit den menschlichen Problemen, die dabei entstehen können. Für ein garantiertes Einkommen für alle spricht in erster Linie, dass die Freiheit des einzelnen auf diese Weise entschieden erweitert werden könnte. (Vgl. hierzu auch meine Ausführungen zu einem garantierten Existenzminimum in The Sane Society, 1955a, GA IV, S. 234-236.) Bisher war der Mensch während seiner gesamten Geschichte durch zwei Faktoren in seiner Handlungsfreiheit eingeschränkt: durch die Anwendung von Gewalt von Seiten der Herrschenden (besonders dadurch, dass diese in der Lage waren, Abweichler umzubringen) und - was noch wesentlicher war - dadurch, dass alle vom Hungertod bedroht waren, die nicht bereit waren, die ihnen auferlegten Bedingungen in Bezug auf ihre Arbeit und ihre soziale Existenz zu akzeptieren.

Erich Fromm war ein deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe. Ab Ende der 1920er Jahre vertrat er einen humanistischen, demokratischen Sozialismus. Seine Beiträge zur Psychoanalyse, zur Religionspsychologie und zur Gesellschaftskritik machten aus ihn einen der einflussreichten Denker und Kritiker unserer Zeit. Viele seiner Bücher wurden zu Bestsellern, insbesondere "Die Kunst des Liebens" aus dem Jahre 1956 sowie "Haben oder Sein" von 1976. Seine Gedanken wurden auch außerhalb der Fachwelt breit diskutiert.

Quelle und der ganze Artikel: https://www.rubikon.news/artikel/rettet-das-grundeinkommen-die-welt

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14.07.2017 01:00 von Harald Buwert

Leben ohne Existenzangst, Arbeit ohne Zwang

Ein Beitrag von Roland Rottenfußer (Redakteur der Internetplattform „Hinter den Schlagzeilen“, herausgegeben von Konstantin Wecker). Was ein Bedingungsloses Grundeinkommen für uns bedeuten könnte. Obwohl der Produktivitätsfortschritt uns allen längst ein leichteres Leben ermöglichen würde, hält die Politik weiter am Arbeitszwang fest. Der Widerwille gegen angebliches Sozialschmarotzertum ist auch im Volk so ausgeprägt, dass die Idee eines Bedingungslosen Grundeinkommens auf viel Widerstand stößt. Zu Unrecht: Ein BGE würde den Wert von bisher unbezahlter Arbeit honorieren und ungeahnte Kreativität frei setzen. Die bisher praktizierte „Antrags- und Schnüffelbürokratie“ hätte ein Ende.
„Artikel 1: Die Würde des Menschen kann von den staatlichen Organen je nach Kassenlage gewährt werden. Artikel 2: Jeder, der sich im Behördendschungel durchzuschlagen weiß und selbst demütigende Auflagen der staatlich Stellen erfüllt, hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.“
Zu lesen hier: http://hinter-den-schlagzeilen.de/leben-ohne-existenzangst-arbeit-ohne-zwang

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29.06.2017 01:00 von Harald Buwert

Das BGE kann verhindern, dass wir uns früher oder später alle kaputt gearbeitet haben und im Dauer-Krankengeld-Bezug landen

Das BGE kann verhindern, dass wir uns früher oder später alle kaputt gearbeitet haben und im Dauer-Krankengeld-Bezug landen. Langfristige Krankschreibungen, chronische und psychosomatische Erkrankungen nehmen stark zu. Die Krankenkassen ächzen unter den Krankengeldzahlungen. Ärzte und Psychotherapeuten können diese Entwicklung immer weniger auffangen. Das Problem wird in die Rentenkassen verschoben, volkswirtschaftlich gesehen ist das keine Lösung. Mit einem Grundeinkommen ist zu erwarten, dass sich die Gesundheit verbessert. Dass unter anderem die Krankenhausaufenthalte sinken, zeigen die Auswertungen aus dem BGE-Experiment in Dauphin/Kanada. Die Sicherheit des Grundeinkommens im Rücken hilft dabei, krankmachende Arbeitsverhältnisse zu vermeiden.
Der Artikel: https://www.freitag.de/autoren/svenja-scheuer/grundeinkommen-statt-krankengeld
Dieser und viele bedenkenswerte Artikel zum Bedingunglosen Grundeinkommen finden sich auch auf www.Blog.Baukje.de

Phoenix Runde - Grundeinkommen
Die Idee klingt geradezu revolutionär: Jeden Monat ein sicheres Grundeinkommen in Höhe des Existenzminimums – für jeden, ob mit Job oder ohne. Finnland probiert das schon aus, und auch die neue Jamaika-Koalition in Kiel will das Konzept in einem Modellversuch in Schleswig-Holstein testen.
Die Schweizer dagegen haben das bedingungslose Grundeinkommen in einem Referendum abgelehnt. Und auch bei uns halten Kritiker die Idee für brandgefährlich, fürchten sogar die Abschaffung des Sozialstaats.
Anke Plättner diskutiert mit:
- Prof. Michael Opielka (Soziologe, EAH Jena/ISÖ Siegburg)
- Daniel Häni (Unternehmer und Mitinitiator der Schweizer Volksinitiative «Für ein bedingungsloses Grundeinkommen»)
- Prof. Anke Hassel (wissenschaftliche Direktorin Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI) Hans-Böckler-Stiftung)
- Ulrike Herrmann (taz)
Die 45-Min.-Sendung auf Phönix: https://youtu.be/ic9uklxT4JM

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01.05.2017 01:00 von Harald Buwert

Yanis Varoufakis: Warum das Grundeinkommen eine Notwendigkeit ist

30-Minuten-Video: Yanis Varoufakis, Wirtschaftsprofessor, Autor, Gründer von Democracy in Europe Movement 2025 (DiEM25) und ehemaliger griechischer Finanzminister, erklärt, weshalb ein bedingungsloses Grundeinkommen heute eine Notwendigkeit ist. Seine Argumente berücksichtigen eine sozialökonomische, philosophische und moralische Makroperspektive.

In diesem Video erklärt Yanis Varoufakis, Wirtschaftsprofessor, Autor, Gründer von Democracy in Europe Movement 2025 (DiEM25) und ehemaliger griechischer Finanzminister, weshalb ein bedingungsloses Grundeinkommen heute eine Notwendigkeit ist. Seine Argumente berücksichtigen eine sozialökonomische, philosophische und moralische Makroperspektive. Im Anschluss an seinen Vortrag beantwortet Varoufakis eine Reihe von Publikumsfragen.

  • Was ist das traditionelle Wesen der Sozialdemokratie und wie hat sie den Kapitalismus des 20. Jahrhunderts beeinflusst?
  • Warum nähert sich die Sozialdemokratie ihrem Ende und wie tragen Finanzialisierung und zunehmende Technologisierung dazu bei?
  • Was ist eine Bankrottokratie und vor welche Probleme stellt sie unsere Gesellschaft?
  • Wie wird die Rolle von Märkten und Staaten bei der Schaffung von Reichtum aktuell verstanden?
  • Was muss sich an diesem Verständnis ändern, damit ein bedingungsloses Grundeinkommen Realität werden kann?
  • Welche Argumente sprechen gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen und was kann man auf sie erwidern?
  • Inwiefern ist die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens auf einer Linie mit freiheitsliebender Philosophie? Fördert sie Entscheidungsfreiheit und Selbstbestimmung?
  • Wie würde ein bedingungsloses Grundeinkommen Kreativität in einer Gesellschaft fördern?

Diese und weitere Fragen werden in diesem Video beantwortet.

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12.03.2017 01:00 von Harald Buwert

Industrie 4.0 / Neues Buch von G. Werner

In unserer heutigen globalisierten Welt ist Humankapital (Arbeitskräfte) im Überfluss vorhanden. Es herrscht ein massives Überangebot insbesondere an ungelernten, niedrig- und mittelqualifizierten Arbeitskräften - eigentlich ein Traum für jeden Unternehmer ... - Am 24.April 2017 erscheint das Buch Sonst knallt's! - Warum wir Wirtschaft und Politik radikal neu denken müssen, das sie gemeinsam mit Götz Werner (dem Gründer des Unternehmens dm-drogerie markt) schreiben.

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17.02.2017 01:00 von Harald Buwert

Zwischen Heilserwartung und sozialpolitischen Widerständen

Einige Anmerkungen zum bedingungslosen Grundeinkommen ... Fragen über Fragen. Gestellt von Prof. Dr. Stefan Sell.

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10.01.2017 01:00 von Harald Buwert

Finnlands Modellversuch in der Kritik

Die liberal-konservative Regierung testet ihre Version für ein Grundeinkommen, um aus Arbeitslosen Billigarbeiter zu machen.

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