Ronald Blaschke (Diplom-Philosoph, Diplom-Pädagoge, Mitgründer des Netzwerks Grundeinkommen, Mitgründer der Bundesarbeitsgemeinschaft Grundeinkommen in und bei der Partei DIE LINKE, Mitgründer des Netzwerks Unconditional Basic Income Europe UBIE) veröffentlichte in den „Bättern für deutsche und internationale Politik“ 11/17 einen zusammenfassenden Artikel über die Vielfalt der Grundeinkommens-Konzepte, ihre Unterschiede und über Paradiesvorstellungen: „Utopie mit Sprengkraft. Das bedingungslose Grundeinkommen im digitalen Kapitalismus“. Er plädiert für eine Ökonomie des Gemeinsamen. Über „emanzipatorische Grundeinkommensmodelle“ schreibt er: „... emanzipatorische Grundeinkommensmodelle sind in eine transformatorische politische Perspektive eingebunden: Alle gesellschaftlichen Bereiche wie Wirtschaft, Finanzen, Politik, Bildung, Kultur, Sozialsysteme, öffentliche Infrastruktur und Dienstleistungen sollen radikal demokratisiert und – wo möglich – allen zugänglich gemacht werden. Sozialversicherungssysteme sollen zu universellen Bürgerversicherungen entwickelt, solidarische ökonomische Kooperationen und Selbstorganisationen gefördert und die Produktions-, Konsumtions- und Lebensweise ökologisch nachhaltig gestaltet werden. Gefordert werden zugleich eine tarifpolitische und gesetzliche Arbeitszeitverkürzung, ein Mindestlohn und der Ausbau öffentlicher Infrastruktur und Dienstleistungen. Das Grundeinkommen soll letztlich europa- und weltweit eingeführt werden und wird als ein globales soziales Recht bzw. Menschenrecht verstanden. Auch genderpolitische Fragen nimmt dieses Gesamtkonzept in den Blick: Dazu gehören etwa Forderungen nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit, nach der Aufwertung „frauentypischer“ Berufe, einer geschlechtergerechten Umverteilung von Erwerbs-, Haus- und Sorgearbeit sowie nach gleichberechtigten Zugängen zu Bildung, Erwerbsarbeit und bürgerschaftlichem Engagement.“ Sein Artikel ist hier zu lesen: https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2017/november/utopie-mit-sprengkraft
„Eine aktuelle repräsentative Studie zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen einer Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens positiv gegenübersteht. Allerdings gibt es gegenüber der Einführung auch Bedenken. Bei einem Grundeinkommen von 1.000 Euro im Monat würde fast jeder zehnte Beschäftigte nicht mehr arbeiten gehen.“ (Aktuelle repräsentative Studie von Splendid Research unter 1024 Deutschen zwischen 18 und 69 Jahren: www.splendid-research.com/ueber-uns/presse/item/studie-mehrheit-bedingungsloses-grundeinkommen.html) Wenn die Vorteile überwiegen, sind 64 Prozent dafür, überwiegen die Nachteile sind es immer noch 46 Prozent. Berücksichtigen müsste man aber auch die, die sagen, sie sehen das Grundeinkommen teils sinnvoll und teils nicht. Das sind immerhin auch mehr als 25 Prozent, so dass die entschiedenen Gegner eine klare Minderheit bilden, selbst dann, wenn ihnen der Mindestlohn mit eher negativen Folgen vorgestellt wurden. Auch dann lehnen ihn nur 25 Prozent ab ... Wenn 67 Prozent mit dem Konzept des bedingungslosen Grundeinkommens vertraut sind, könnte man vermuten, dass die meisten, die es kennen, auch dafür sind. Im Hintergrund dürfte stehen, dass es viele auch als ein Mittel betrachten, die Kluft zwischen Arm und Reich ein wenig zu schmälern. 86 Prozent finden nämlich, dass sie immer größer wird, nur 3 Prozent sagen "eher nicht". Ähnlich viele stimmen den Aussagen zu, dass die Kinderarmut in den letzten Jahren "stark zugenommen" und die Altersarmut "drastisch gestiegen" sei ... Durchschnittlich schlagen die Befragten eine Höhe von 1137 Euro monatlich vor ... (Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Umfrage-Mehrheit-der-Deutschen-ist-fuer-ein-bedingungsloses-Grundeinkommen-3899702.html?seite=all)